02.03.23

Maritimes Frühstück des GvSH in Berlin: Schleswig-Holsteinische Häfen Garant für nationale und europäische Versorgungssicherheit

Der Gesamtverband Schleswig-Holsteinischer Häfen (GvSH) lud gemeinsam mit Staatssekretär Tobias von der Heide zum 13. Maritimen Parlamentarischen Frühstück in Berlin ein. Verkündung der Zahlen für 2022: +2,3% beim Ladungsumschlag; +40,3% bei den abgefertigten Passagieren. Schleswig-Holsteinische Häfen festigen ihre Bedeutung als bedeutende Hubs für maritime Logistik und Energie-Import-Infrastrukturen.  

 

Bereits zum 13. Mal fand heute in Berlin das Maritime Parlamentarische Frühstück des GvSH statt. Rund 50 Teilnehmer/-innen kamen in der ständigen Vertretung des Landes Schleswig-Holstein beim Bund zusammen. Zu Gast waren zahlreiche Bundestagsabgeordnete, der Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus des Landes Schleswig-Holstein, Tobias von der Heide, und die Staatssekretärin Sandra Gerken (Bevollmächtigte des Landes Schleswig-Holstein beim Bund).

 

Im Mittelpunkt des heutigen Maritimen Parlamentarischen Frühstücks stand die Bedeutung der Häfen für die Versorgungssicherheit. Als Drehkreuze in der maritimen Logistik nehmen die Schleswig-Holsteinischen Häfen seit jeher eine Schlüsselrolle in der Versorgung von Industrie und Bevölkerung mit diversen Gütern und Rohstoffen ein. Angesichts der aktuellen energiepolitischen Entwicklungen positionieren sich die Häfen in Schleswig-Holstein zudem zunehmend als bedeutende Hubs in der bundesweiten Energieversorgung. Sei es beim Umschlag von traditionellen Energieträgern wie Kohle oder Erdöl, dem Umschlag von diversen Komponenten für Windkraftanlagen, dem Handling von Transformatoren und Stromkabeln oder bei der Errichtung zukunftsorientierter Energie-Import-Infrastrukturen, über die kurzfristig LNG und perspektivisch auch grüne Energieträger wie Wasserstoff bzw. grüner Ammoniak angelandet werden können: Die Schleswig-Holsteinischen Häfen sind sich ihrer elementaren Funktion für die Gewährleistung einer nationalen und europäischen (Energie-)Versorgungssicherheit deutlich bewusst.

 

GvSH-Vorstandsvorsitzender Frank Schnabel erläutert: „Die Bedeutung der Schleswig-Holsteinischen Häfen zur Versorgung der Bevölkerung und der Industrie mit Konsumgütern, Produktionsgrundstoffen, Rohstoffen und Energie ist elementar.  Die Häfen leisten einen wichtigen Beitrag zur Versorgungssicherheit, insbesondere in Krisenzeiten. In Schleswig-Holstein, dem einzigen Bundesland mit Zugang zu zwei Meeren und einer heterogenen Hafenlandschaft, deren Häfen sich in ihren Funktionen und Ausrichtungen stark unterscheiden, generieren die Häfen neben der Versorgungssicherheit vor allem auch Wertschöpfung, Arbeitsplätze und Wohlstand.“

Traditionell veranstaltet der GvSH das Maritime Parlamentarische Frühstück in Berlin, um neben dem wertvollen Dialog zwischen Vertretern der maritimen Wirtschaft und den Bundestagsabgeordneten, auch die Umschlags- und Passagierzahlen des Vorjahres des Gesamthafenstandortes Schleswig-Holstein zu veröffentlichen. Im vergangenen Jahr belief sich die Gesamtumschlagsmenge der Hafenstandorte auf 53,8 Millionen Tonnen Ladung. Somit konnte über die Häfen Schleswig-Holsteins 2,3% mehr Menge als im Vorjahr umgeschlagen werden.  Zudem konnten etwa 12,1 Millionen Passagieren abgefertigt werden. Das entspricht einem Zuwachs zum Vorjahr von 40,3%. Selbst in einem herausfordernden Jahr wie 2022 konnten die Umschlagszahlen somit stabil gehalten und in Teilen sogar erheblich angehoben werden. Darin spiegelt sich unter anderem auch die enorme Bedeutung einer zuverlässigen und zugleich flexiblen Hafenwirtschaft wider.   

 

Tobias von der Heide, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus des Landes Schleswig-Holstein, nahm in diesem Jahr als Ehrengast an dem Maritimen Parlamentarischen Frühstück teil. Nach den Worten von Staatssekretär von der Heide sind der Landesregierung die Herausforderungen durch Pandemiefolgen und den Ukrainekrieg schmerzlich bewusst: „Unsere maritime Wirtschaft meistert, wie wir heute sehen konnten, die Herausforderungen. Wir werden uns verstärkt um die Emissionssenkung in der Schifffahrt und die zügige Schaffung von ausreichend Kapazitäten für die Energieimporte einsetzen. Durch die Maßnahmen im Hafen Brunsbüttel haben wir gute Voraussetzungen zur Energiesicherung in Deutschland geschaffen.“

 

Auch zukünftig liegt der Fokus der Schleswig-Holsteinischen Hafenwirtschaft auf der weiteren Transformation der Hafenstandorte. Nach wie vor beschäftigen sich die Häfen in Schleswig-Holstein intensiv mit einer Vielzahl von Projekten zur Umsetzung aktiver Maßnahmen im Rahmen der Verbesserung des Umweltschutzes in den Häfen und in der Schifffahrt. Dabei geht es sowohl um Maßnahmen im Hafenalltag wie z.B. den Einsatz von E-Fahrzeugen in der Operativen sowie die Implementierung von Energiemanagementsystemen, aber auch um innovative Projekte rund um die Errichtung diverser Importterminals für grüne Energieträger und den weiteren Ausbau der Offshore-Windenergie. Darüber hinaus bleibt auch die Emissionsreduzierung in den Häfen und in der Schifffahrt ein elementarer Punkt auf der Agenda. So verfolgen die Häfen in Schleswig-Holstein das gemeinsame Ziel, die maritime Wirtschaft sowohl am Liegeplatz als auch auf See, z.B. durch den Einsatz von Landstromanlagen und die Bebunkerung von Schiffen mit emissionsarmen Treibstoffen wie LNG und SNG, klimaneutraler zu gestalten.

 

In diesem Sinne appelliert Frank Schnabel im Namen des GvSH an die Politik: „Als Vertreter der Schleswig-Holsteinischen Hafenwirtschaft sind wir uns unserer Verantwortung, was die Nachhaltigkeit unseres Handels, besonders auch für die Versorgungssicherheit Deutschlands, angeht, bewusst. Für die weitere Umsetzung von Maßnahmen und Projekten in den Häfen bedarf es auch weiterhin der engen Unterstützung aus der Politik – und diese muss vor allem schnell und flexibel sein. Die Errichtung einer LNG-Infrastruktur in Brunsbüttel in den vergangenen Monaten hat gezeigt, dass Politik und Verwaltung in der Lage sind, Prozesse zu beschleunigen, wenn es schnell gehen muss. Nun ist es wichtig, dass es genauso weitergeht, damit die Häfen in Schleswig-Holstein ihre wichtige Rolle als nördlichste Güterdrehscheiben Deutschlands und Hubs für die nationale und europäische Versorgungssicherheit erhalten und weiter ausbauen können.“

Pressemitteilung Maritimes Frühstück
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